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Lebensmittel im Vorratsschrank richtig lagern

Oliver Karthaus | Lesedauer: 5 Minuten | 09.09.2022

Wenn mal keine Zeit geblieben ist, um frische Lebensmittel einzukaufen, oder wenn es mal schnell gehen muss, dann kann der Vorratsschrank der Retter in der Not sein. Er enthält im besten Fall alles, was man für eine schnelle Mahlzeit braucht. Und idealerweise findet man genau das auch auf einen Blick. Gut organisiert sind allerdings nur die wenigsten Vorratsschränke und das ist schade, denn ein aufgeräumter Vorratsschrank spart Zeit und letztlich auch Geld, indem er Doppeleinkäufe vermeidet. Außerdem mindert er Stress, wenn mal überraschend Besuch vor der Tür steht, oder wenn Sie es nicht schaffen, vor dem Ende der Öffnungszeiten noch ins Lebensmittelgeschäft zu kommen. Mit einem gut gefüllten Vorratsschrank sind Sie flexibler und unabhängiger und das ist ein beruhigendes Gefühl.

Lesen Sie hier, wie Sie Ihren Vorratsschrank einräumen sollten, was darin nicht fehlen darf und wie Sie verschiedene Lebensmittel am besten aufbewahren.

Lebensmittel im Vorratsschrank richtig lagern

Was gehört in den Vorratsschrank?

Es gibt viele Lebensmittel, die nicht gekühlt gelagert werden müssen bzw. dürfen. Im Gegenteil: Um nicht zu verderben, benötigen sie eine trockene Aufbewahrung, wie sie in einem klassischen Vorratsschrank möglich ist. Hierzu gehören vor allem folgende Lebensmittel:

  • Reis

  • Nudeln

  • Mehl

  • Zucker

  • Gewürze

  • Instantprodukte

  • Konservendosen

  • Einmachgläser

  • Schokolade

  • Kekse

  • Chips

  • Kaffee

  • Tee

Diese Trockenvorräte vertragen weder Feuchtigkeit noch starken Lichteinfall. Ihre Originalverpackung ist so gestaltet, dass sie den Inhalt vor diesen äußeren Einflüssen schützt. Deshalb sollten Sie diese Lebensmittel bis zum Gebrauch auch in der Originalverpackung belassen. Es sei denn, Sie haben sie bereits angebrochen. Dann können Sie die Plätzchen in die Keksdose und den Kaffee in die Kaffeedose umfüllen.

Wie bewahre ich Lebensmittel im Vorratsschrank auf?

Lose Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Mehl und Zucker aus angebrochenen Verpackungen füllen Sie am besten in luftdicht verschlossene Vorratsbehälter um. Darin sind sie problemlos mehrere Monate lang haltbar. Besonders praktisch sind transparente Vorratsbehälter, deren Inhalt und Füllstand sofort zu erkennen ist. Schöner Nebeneffekt: Viele Lebensmittel, zum Beispiel Nudeln in verschiedenen Formen oder Gewürze, sehen in transparenten Behältern besonders hübsch aus. Für andere Produkte eignen sich dagegen spezielle Behälter. Typische Beispiele hierfür ist die oft hübsch verzierte Keksdose oder Kaffeedose. Für alle Vorratsbehälter gilt jedoch: Achten Sie darauf, sie dicht zu verschließen. Andernfalls können Motten, Mehlwürmer oder andere Schädlinge eindringen und die Vorräte müssen entsorgt werden.

Noch länger können Sie Konservendosen und Einmachgläser aufbewahren  sofern sie noch ungeöffnet sind. Sie werden selbstverständlich nicht sofort umgefüllt. Erst wenn sie einmal angebrochen sind, können Sie den Inhalt von Konservendosen umfüllen, im Kühlschrank lagern und zeitnah verzehren.

Eine Besonderheit stellt Brot dar, das  mit Ausnahme von lange haltbarem Pumpernickel  nicht sehr lange haltbar ist. Dennoch muss es trocken gelagert werden und wer keinen Platz für einen Brotkasten hat, kann auf einen Brotbeutel zurückgreifen, der im Vorratsschrank aufbewahrt werden kann.

Tipp: Vorratsschränke mit Schubladen und Auszügen bieten mehr Übersicht als Schränke mit Türen. Bei letzteren sind die hinten platzierten Vorräte nicht sichtbar und werden deshalb häufig vergessen.

Perfekt organisiert: Wie soll ich meinen Vorratsschrank einräumen?

Um langes Suchen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Vorräte im Schrank nach Themen zu sortieren. Eine beliebte Einteilung ist die Unterscheidung zwischen Zutaten für das Frühstück (z. B. Honig, Marmeladen), zum Backen (z. B. Mehl, Zucker) und zum Kochen (z. B. Erbsen und Möhren, Instantbrühen). Sortieren Sie die einzelnen Kategorien nach Häufigkeit des Gebrauchs. Wenn Sie also beispielsweise 12 Mal pro Woche backen, empfiehlt es sich, die Backzutaten wie Mehldose und Zuckerdose in direkter Reichweite zu platzieren. Verwenden Sie nur im Notfall Instantbrühe, können Sie diese getrost in den hinteren Bereich des Schranks stellen.

Wichtig: Um Zeit und Mühe zu sparen, sollten Sie bei der Platzierung der Lebensmittel im Schrank bleiben. So müssen Sie einerseits bei Bedarf nicht lange suchen und sehen andererseits sofort, wenn etwas fehlt und der Vorrat aufgefüllt werden muss.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, immer zuerst die älteren Lebensmittel verbrauchen. Wenn Sie mehrere Tüten Mehl oder Marmeladen haben, sortieren Sie diese nach vorne. Bei Lebensmitteln, die Sie in Vorratsbehälter umgefüllt haben, sollten Sie das Mindesthaltbarkeitsdatum notieren. Am einfachsten ist es, die entsprechende Angabe aus der Originalverpackung auszuschneiden und mit Hilfe von Klebeband auf den Vorratsbehälter zu kleben.

Tipp: Lassen Sie, wenn möglich, immer ca. 20 % des verfügbaren Platzes frei. So haben Sie erstens immer noch genügend Platz, falls mal ein außerplanmäßiger Vorrat hinzukommt. Und zweitens ist das Herausnehmen der Vorräte einfacher, insbesondere der Behälter, die weiter hinten einsortiert sind.

Für den Notfall: Was sollte man immer im Vorratsschrank haben?

Ein Notfall kann jederzeit und in verschiedenen Formen auftreten: Ist es der Besuch, der sich spontan zum Essen ankündigt? Ist es ein unvorhersehbarer Schneesturm? Es gibt viele Situationen, in denen Sie von einem gut gefüllten Vorratsschrank profitieren. Gut gefüllt heißt in diesem Fall, dass alles darin enthalten ist, was Sie benötigen, um spontan für mehrere Personen oder Tage kochen zu können. Deshalb sollten Sie unbedingt folgende Lebensmittel (sortiert nach Kategorien) in Ihrem Vorratsschrank lagern:

  • Trockenvorräte: Nudeln, Reis, Stärke, Paniermehl, Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen)

  • Einmachgläser: Rotkraut, Brechbohnen

  • Konservendosen: Erbsen und Möhren, Sauerkraut, Kidneybohnen, Mais, Thunfisch, passierte Tomaten, Ananas, Pfirsiche

  • Würzmittel: Senf, Ketchup, Tomatenmark, Pesto, Gemüse, Fleisch und Hühnerbrühe (jeweils Instant), Essig, Öl

  • Gewürze: Salz, Pfeffer, Paprika (edelsüß), Curry, Oregano, Lorbeerblätter

  • Backzutaten: Mehl, Zucker, Vanillezucker, Backpulver, Haferflocken, Grieß (feiner Weichweizengrieß, mittlerer Hartweizengrieß)

  • Frühstück: Marmelade, Honig, Nussnougatcreme, Margarine, Cornflakes, Müsli, Brot (im Brotbeutel)

  • Knabbereien: Schokolade, Kekse, Chips, Salzstangen

  • Getränke: Mineralwasser, Milch (haltbar), Kakaopulver, Kaffee, Tee

Diese Liste ist natürlich nur eine grobe Orientierung und kann je nach persönlichem Geschmack variieren. Mag die ganze Familie kein Sauerkraut, müssen Sie es auch nicht bevorraten. Lieben die Kinder dagegen Nüsse, sollten Sie hiervon einen größeren Vorrat anlegen.

Tipp: Natürlich ist es möglich (und wünschenswert), dass niemals ein Notfall eintritt. In diesem Fall kann es sein, dass manche Vorräte sehr lange ihr Dasein im Vorratsschrank fristen. Deshalb ist es sinnvoll, die Vorräte regelmäßig zu kontrollieren. Überprüfen Sie das Mindesthaltbarkeitsdatum der Lebensmittel und kontrollieren Sie, ob alle Verpackungen unversehrt und nicht von Schädlingen befallen sind. Letzteres gilt auch für die umgefüllten Lebensmittel, insbesondere die Mehldose und die Zuckerdose. Sollten sich Schädlinge wie Mehlmotten in den Vorräten befinden, sind diese sofort dicht zu verpacken und wegzuwerfen. Bringen Sie die gut verschlossene Mülltüte aus der Wohnung und waschen Sie den Vorratsschrank gründlich aus.

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