Maulwürfe und Wühlmäuse im Garten erkennen und entfernen
Wenn Sie aufgeworfene Erdhaufen und unterirdische Tunnel bemerken, können Maulwürfe oder Wühlmäuse die Verursacher sein. Wie kann man die beiden Tiere unterscheiden, welche Schäden richten sie an und wie wird man schnell wieder los? Wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.
Die Wühlmaus
Mehr als 150 verschiedene Wühlmausarten (Arvicolinae) sind weltweit bekannt. Die in Deutschland häufigsten Arten sind die Rötelmaus, die Schermaus und die Feldmaus.
Aussehen
Körperlänge: 12 bis 22 Zentimeter
Schwanzlänge: 5 bis 10 Zentimeter
Körperbau: gedrungen mit breitem Kopf
Gewicht: 80 bis 200 Gramm
Fellfarbe: braun, grau oder rötlich
Hinweis:
Die Wühlmaus ist gut von der Hausmaus zu unterscheiden. Ihr Schwanz ist kürzer und nur wenig behaart. Ihr Kopf ist breiter und der Körper gedrungener als bei der Hausmaus.
Lebensweise
Die Wühlmaus lebt im Freiland und auf Kulturflächen in einem breiten, unterirdischen Gangsystem. Die Gänge sind bis zu 100 Metern lang, befinden sich allerdings nur 5 bis 30 Zentimeter unter der Erdoberfläche. Die Wühlmaus ist ein Pflanzenfresser und ernährt sich bevorzugt von den Wurzeln der Zier- und Nutzpflanzen. Sie ist am Tag und in der Nacht aktiv, wobei sie nach aktiven Phasen regelmäßige Pausen einlegt. Wühlmäuse halten keinen Winterschlaf. Geschlechtsreife Weibchen gebären bis zu 20 Junge. Die kleinen Nager werden etwa zwei Jahre alt.
Der Maulwurf
Der europäische Maulwurf (Talpa europaea) gehört zur Familie der Maulwürfe. Er ist in Mitteleuropa anzutreffen, kommt aber auch in West- und Osteuropa vor.
Aussehen
Körperlänge: 11 bis 16 Zentimeter
Schwanzlänge: 2 bis 4 Zentimeter
Körperbau: zylindrischer Körper mit kurzem Hals, konischer Kopf mit spitzer Schnauze, kurze
Vorderbeine, Finger mit starken Krallen, Hintergliedmaßen deutlich kleiner
Gewicht: 70 bis 130 Gramm
Fellfarbe: dunkelgrau bis schwarz, hellere Bauchfärbung
Lebensweise
Maulwürfe leben außerhalb der Paarungszeit allein in riesigen Gangsystemen von bis zu 200 Metern Länge. Die Gänge befinden sich etwa 70 bis 100 Zentimeter unter der Oberfläche. Hin und wieder werden Verbindungen nach oben gegraben, die dann als Maulwurfshügel sichtbar sind. Sie dienen der Belüftung des Gangsystems.
Maulwürfe ernähren sich von Insekten und leisten einen wichtigen Beitrag gegen Schädlinge. Auf dem Speiseplan stehen Engerlinge und Schnecken. Auch Wühlmäuse vertreibt der kleine Geselle. Maulwürfe haben eine Lebenserwartung von zwei bis höchstens fünf Jahren. In dieser Zeit verspeist ein einziges Tier etwa 37 Kilogramm Insekten. Übrigens, die Erde der Maulwurfshügel ist ausgezeichnet als Blumenerde verwendbar.
Hinweis:
Der Maulwurf steht unter Naturschutz. Er darf nicht getötet oder geschädigt werden. Lernen Sie den Winzling mit den Schaufelhänden doch erst einmal kennen! Im Garten ist er viel mehr ein Nützling als ein Schädling. Wenn er Sie dennoch stört, können Sie ihn mit sanften Mitteln vertreiben.
Unterscheidung von Wühlmäusen und Maulwürfen
Auch wenn die beiden Tiere beim Vorbeihuschen kaum zu unterscheiden sind, lassen sich ihre Auswirkungen im Garten klar abgrenzen.
Unterirdische Gänge
Die von Maulwürfen gegrabenen Gänge liegen mit 70 bis 100 Zentimetern tiefer unter der Erdoberfläche als die der Wühlmäuse. Diese graben in 5 bis 30 Zentimeter Tiefe. Wühlmausgänge stellen eine erhöhte Unfallgefahr für den Menschen dar.
Erdhügel
Die Maulwurfshügel dienen dem Maulwurf zur Belüftung der weitreichenden Gangsysteme. Sie sind rund und hoch. Der Eingang befindet sich in der Mitte. Im aufgeworfenen Erdreich befinden sich keine Pflanzenreste. Auch Wühlmäuse produzieren Erdhaufen, wenn sie ihren Gang verlassen. Wühlmaushaufen sind länglich und flacher als Maulwurfshügel. Der Eingang befindet sich seitlich. Auffälliges Unterscheidungsmerkmal sind Pflanzenreste im aufgeworfenen Material.
Schäden an Wurzeln und Blumenzwiebeln
Da der Maulwurf ein Insektenfresser ist, stammen Schäden an Wurzeln und Blumenzwiebeln allein von der Wühlmaus. Diese hinterlässt rillenartige Fraßspuren an Wurzeln.
Die Verwühlprobe
Die sogenannte Verwühlprobe gibt Aufschluss, welches der beiden Tiere sich im Garten befindet. Öffnen Sie den Gang. Ist eine Wühlmaus die Bewohnerin, ist dieser innerhalb von zwei bis sechs Stunden wieder verschlossen. Die Wühlmaus schließt die Öffnung und umgräbt die Stelle an der Seite. Auch Maulwürfe mögen keine geöffneten Gänge. Bis zum Verschließen dauert es jedoch mehrere Tage.
Wühlmäuse vertreiben
Die Schäden, die eine Wühlmaus im Garten anrichten kann, sind enorm. Gemüsepflanzen, Blumen und sogar Obstbäume können durch den kleinen Schädling beeinträchtigt werden. Wenn Sie die Maus als Verursacherin erkennen, können Sie sie mit gezielten Maßnahmen vertreiben.
Wir haben wirksame Methoden ohne Chemie für Sie zusammengestellt:
Wasser
Wühlmäuse hassen Wasser, denn sie können nicht gut schwimmen. Gießen Sie Wasser in den Wühlmaushügel, bis ein großer Teil des Baus geflutet ist. Achten Sie darauf, dass die Maus einen Ausgang an der Grundstücksgrenze findet.Hinweis: Die Methode führt nicht immer zum Erfolg. Einen Versuch ist es jedoch wert. Verbinden Sie die Vertreibung der Nager am besten mit der Wässerung Ihres Rasens.
Aromatisiertes Wasser
Effektiver als klares Wasser eignet sich Wasser mit zugesetzten Duftstoffen zur Vertreibung der Wühlmäuse. Stellen Sie einen Kräutersud aus stark duftenden Gartenkräutern her. Rosmarin, Basilikum oder Waldmeister eignen sich ausgezeichnet. Gießen Sie zwei bis drei Liter der Flüssigkeit in das Mauseloch.Geräusche
Leere Glasflaschen, die tief in die Hügel eingegraben werden, dass nur noch ein Stück des Halses herausschaut, können bei der Wühlmausabwehr helfen. Wenn der Wind weht, produzieren die Flaschen ein unangenehmes Pfeifen, welches die Mäuse vertreibt.Pflanzen
Wühlmäuse fressen mit Vorliebe Blumenzwiebeln. Um Kaiserkronen, Hyazinthen oder Narzissen machen sie einen großen Bogen. Auch Knoblauch kann mit seinem starken Geruch die Nager auf Abstand halten. Nutzen Sie diese Kenntnis und mischen Sie die Pflanzen, um den Garten wühlmausfrei zu halten. Übrigens, der Handel hält Drahtkörbe zum Pflanzen von Blumenzwiebeln bereit. Die Gitter sind so fein, dass Wühlmäuse nicht hindurchkommen.Katzen
Wo sich Katzen wohlfühlen, haben Wühlmäuse kein langes Leben. Lassen Sie die Samtpfötchen aus der Nachbarschaft ruhig einmal durch Ihren Garten streifen.Greifvögel
Finden Greifvögel in Ihrem Garten geeignete Plätze, um auf Mäusejagd zu gehen? Mit ein paar Sitzstangen laden Sie Bussarde, Rotmilane, Eulen oder Habichte in Ihren Garten ein. Sie machen Wühlmäusen mit Sicherheit den Garaus.
Übrigens, Maulwurf und Wühlmaus sind kein gutes Team. Der Maulwurf verspeist nicht nur Raupen, Würmer und Insekten, auf seinem Speisezettel steht auch der Nachwuchs der Wühlmaus. Wenn in Ihrem Garten ein Maulwurf sein Quartier aufgeschlagen hat, profitieren Sie mit Sicherheit von einer wühlmausfreien Zone.
Maulwürfe vertreiben
Auch wenn die Vorteile des niedlichen Grabemeisters überwiegen, will nicht jeder seine Erdhügel im Rasen haben. Dann kann man ihn sanft vertreiben.
Alkohol
Der Geruch von Alkohol wirkt auf Maulwürfe so abstoßend, dass er als wirksames Vertreibungsmittel gilt. Schon eine leere Schnapsflasche reicht aus, um den kleinen Gesellen zum Umzug zu bewegen. Stecken Sie die Flasche mit der Öffnung nach unten in einen Maulwurfshügel hinein. Der Alkoholgeruch strömt in die Gänge und macht dem Insektenfresser schnell den Garaus. Je hochprozentiger der Alkohol in der Falsche war, umso sicherer wirkt die Methode. Alternativ können Sie einen mit Spiritus getränkten Lappen in den Gang stecken.Knoblauch
Maulwürfe verabscheuen den Geruch des Knoblauchs. Wenn Sie den ungebetenen Besuch schnell wieder loswerden wollen, stecken Sie zerquetschte Knoblauchzehen in die Gänge hinein. Übrigens, Knoblauch ist nicht nur ein gesundes und vielfältig einsetzbares Würzmittel, Knoblauch hilft gegen eine Vielzahl von Schädlingen im Garten. Planen Sie auf Ihren Gemüsebeeten immer ein wenig Platz für Knoblauch ein. Die scharfen Zwiebeln vertreiben nicht nur Maulwürfe, Wühlmäuse und zahlreiche Schädlinge, ihre hübschen Blüten ziehen Bienen, Hummeln und nützliche Insekten magisch an.Geräusche
Maulwürfe haben so kleine Ohren, dass man sie kaum sieht. Die Gehörgänge sind mit Hautlappen verschlossen. Geräusche mag der Insektenfresser nicht. Diese Eigenschaft machen sich Hobbygärtner beim Vertreiben zunutze. Stecken Sie leere Flaschen in die Maulwurfshügel. Bei Wind werden Geräusche erzeugt, die das kleine Tier vertreiben. Wenn die Flaschen nicht ausreichen, können Sie Metallstäbe in die Hügel stecken und dagegen schlagen. Das Klopfen ist so unangenehm für die kleinen Ohren, dass der Maulwurf schnell das Weite sucht. Alternativ können Windspiele, die in die Hügel gesteckt werden, helfen.
Unser Tipp: Wer Maulwurfshügel auf der Rasenfläche verhindern möchte, sollte häufig mähen. Das ratternde Geräusch vertreibt den Maulwurf schnell.
Fazit
Wer einen eigenen Garten hat, kann sich nicht nur auf Körbe voller Obst und Gemüse und frische Blumen freuen. Mit dem kleinen Stück Land haben Sie die Chance, die Welt der Tiere und Pflanzen besser kennenzulernen und dabei ein echtes Abenteuer zu erleben. Entscheiden Sie niemals vorschnell, wer Schädling und wer Nützling ist. Die Lebewesen beeinflussen sich gegenseitig. Viele positive Eigenschaften werden wie am Beispiel des Maulwurfs oft erst auf den zweiten Blick sichtbar. Beobachten Sie genau. Erkennen Sie die Zusammenhänge und gestalten Sie ein kleines Ökosystem, in dem sich Tiere, Pflanzen und Menschen wohlfühlen.